
Geistig fit im Sport: Dass körperliche Fitness beim Sport eine Grundvoraussetzung für außergewöhnliche Leistungen ist, dürfte niemanden mehr überraschen.
Geistig fit im Sport: Schließlich geht es im Spitzensport wie im Breitensport beim Wettkampf um Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Schnelligkeit. Diese Bausteine legen das Fundament für den sportlichen Erfolg.
27.11.2024 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Geistig fit im Sport: Doch ein mindestens genauso wichtiger Aspekt ist die geistige Beweglichkeit.
Das bedeutet, dass Sportler schnell und effizient auf sich verändernde Umstände im Wettkampf reagieren, auftretende Probleme lösen und komplexe Entscheidungen treffen können.
Die geistige Beweglichkeit ist im Sport also genauso wichtig wie die körperliche. Sie ist eng mit dieser verknüpft und geht Hand in Hand, wenn der Erfolg sichergestellt sein soll.
Flexibilität im Kopf
Die geistige Beweglichkeit definiert sich über die Fähigkeit, das Denken schnell anzupassen, neue Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Im Wettkampf hat ein Sportlicher schließlich keine Zeit lange zu überlegen, hier geht es manchmal sogar um Sekundenbruchteile. Die geistige Flexibilität zeigt sich dabei auf unterschiedliche Weise.
So ist ein Stürmer oft gefordert, blitzschnell zu entscheiden, ob er direkt schießen oder den Fußball doch abgeben soll. Diese geistige Beweglichkeit kann darüber entscheiden, ob seine Mannschaft gewinnt oder die Chance vergibt. Das zeigte sich beispielsweise bei der letzten Fußball Europameisterschaft in Deutschland. Dort zeigte sich, dass die Mannschaft bisher nicht jene Qualität aufweist, die nötig ist, um ein solches Turnier für sich zu entscheiden.
In vielen Sportarten geht es auch darum, mehrere Züge im Voraus zu planen und seine Strategie danach auszurichten. Dafür ist wie im Tennis kaum Zeit, denn der Gegner bestimmt den weiteren Verlauf des Spiels mit. Noch deutlicher wird dies im Denksport sichtbar. Beim Schach planen die Spieler weit in die Zukunft und müssen gleichzeitig so geistig beweglich sein, dass sie unerwartete Wendungen registrieren und einplanen können. Das gilt sinngemäß auch für Casinospiele wie Poker oder Slots, deren weitere Entwicklungen im Spiel nicht vorhersehbar sind. Mit den richtigen kognitiven Fähigkeiten können sich die Teilnehmer jedoch einen Vorteil ihren Gegnern gegenüber verschaffen und ihre Flexibilität dazu nutzen, um am Ende erfolgreich zu sein.
Sobald Sportler aufeinandertreffen, geht es also um mehr als nur körperliche Fähigkeiten. So nutzt es bei einem Marathon wenig, körperlich in Bestform zu sein, wenn der Geist der enormen physischen Herausforderung nicht standhält. Erschöpfung will „gemanagt“ werden, doch das funktioniert nur mit dem entsprechenden Wissen und Training. Dieses erlaubt es, eine innere Widerstandsfähigkeit zu entwickeln, die es ermöglicht, auch in schwierigen Situationen die richtige Entscheidung zu treffen und weiterhin motiviert zu bleiben.
Warum ist das wichtig?
Deutschlands lebende Fußball-Legende Thomas Müller vom FC Bayern München hat einst den Spruch geprägt: „Wichtig ist, was auf dem Platz passiert“. Damit untermauerte er die Wichtigkeit einer schnellen Reaktionsfähigkeit im Spiel. Das Training kann maximal die Basis für den Erfolg legen, doch der große Unterschied zwischen den Besten einer Sportart und den Nachzüglern liegt auch in deren geistiger Flexibilität.
Die blitzschnelle Umsetzung des Gelernten ist ebenso von entscheidender Bedeutung, wie die Reaktion auf das Geschehen. Nur wer unter Druck die Kontrolle behält und neue Perspektiven erkennt, kann sich an neue Situationen anpassen und seine Spielzüge adaptieren.
Das gilt für Profis ebenso wie für Amateure. Die geistige Beweglichkeit ermöglicht es, sich weiterhin zu konzentrieren, auch wenn die Umstände dagegen sprechen oder die körperliche Anstrengung überhandnimmt.
Geist und Körper interagieren
Die beiden wesentlichen Faktoren für den Erfolg im Sport lassen sich nicht trennen. Ein trainierter Körper sorgt für einen wachen Geist, dieser kann im Gegenzug entscheidend dafür sein, wenn es darum geht, die Leistungsgrenze nach oben zu verschieben. Der Sport fördert die Durchblutung im Gehirn und verbessert damit die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Dieses Ineinandergreifen von Geist und Körper ist besonders in jenen Sportarten wichtig, in denen schnelle Entscheidungen gefragt sind.
Doch auch der Geist will trainiert werden. Schließlich gilt das sogenannte Mindset als wesentlicher Faktor erfolgreicher Stars. Diese bereiten sich körperlich wie mental auf ihren Wettkampf vor und visualisieren ihren Erfolg bereits vor dem Start. So stärken sie ihr Selbstvertrauen und reduzieren den Druck auf sich.



Diese Techniken nutzen Sportler
Dazu existieren verschiedene Methoden, diese Techniken fördern die geistige Beweglichkeit.
Zumeist simuliert man Situationen, in denen rasche Entscheidungen gefragt sind. So lernen Sportler, mit diesem Druck umzugehen, ohne sich von ihrem Ziel ablenken zu lassen.
Mit mentalem Training und Achtsamkeitsübungen verbessern sie ihre Konzentration und können den Stress bewältigen.
Die visuelle Vorstellungskraft hilft Athleten, Situationen im Wettkampf im Geiste zu durchdenken. So können sie ihre Bewegungsabläufe perfektionieren und sich auf mögliche Überraschungsmomente mental vorbereiten.
Beim sogenannten „Cognitve Load Training“ kombinieren die Sportler körperliche und psychische Herausforderungen. Mit diesen Übungen lernen sie, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren.
Diese Trainingsformen sind nicht nur für Profis, sondern auch für Freizeitsportler unverzichtbar, wenn sie ihre sportlichen Ziele erreichen wollen. Die geistige Beweglichkeit schützt schließlich beim Sport auch verstärkt vor Verletzungen. Wer geistig flexibel ist, kann sich in einer konstant verändernden Umgebung besser behaupten. Kein Wunder also, dass dieser ganzheitliche Trainingsansatz längst zur Norm geworden ist.
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