
JahresRückblick 2024: Die SPORT4FINAL-Redaktion präsentiert aus guter Tradition ihren JahresRückblick 2024 der sportlichen Highlights im „medialen Rückspiegel“.
Im Vordergrund des Sport-JahresRückblicks 2024 stehen Live-Ereignisse, Analysen, Interviews und Kommentare der Events, über die SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp selbst „vor Ort“ berichtete.
Teil 1: Deutschlands „Sportler des Jahres 2024“, DOSB-Präsident Thomas Weikert mit seinem Jahresrückblick und das Verhältnis von Sport und Medien-Kultur im öffentlich-rechtlichen, von den Bürgern finanzierten Rundfunk und Fernsehen.
JahresRückblick Sport 2024 Teil 2 – Top-Highlights
24.12.2024 – SPORT4FINAL Sport News / Frank Zepp:
JahresRückblick 2024: Deutschlands Sportler des Jahres 2024.
Die 78. Auflage der Wahl zu Deutschlands „Sportler des Jahres“ in Baden-Baden war eine „Gold-Kür“ der Olympiasieger*innen von Paris. Auch zahlreiche Para Athlet*innen erreichten bei der Wahl Top-Platzierungen. Der olympische Sport und der olympische Geist siegten über den seit Jahren nicht erfolgreichen Fußball in Deutschland. Fast nur Olympia- und Paralympics-Sieger sowie Medaillengewinner in Paris 2024 standen auf den ersten Plätzen bei Deutschlands Wahl der Sportler des Jahres. Eine Ausnahme stellt der Fußball-Meister Bayer 04 Leverkusen dar.
Die Wahl erwies sich als immense Referenz für die Besten von Paris: Unter den Top-15 stehen 35 Vertreter*innen des Team D und des Team D Paralympics. Mit dabei auch einige DBS-Athlet*innen. Bei den Herren schafften es Markus Rehm (Platz 7) und Josia Topf (Platz 10) unter die Top 10. Bei den Damen landeten Anna-Lena Forster und Elena Semechin auf den Rängen sieben und acht. Die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Herren wurde für ihre sensationelle Bronzemedaille bei den Paralympics mit einem guten zehnten Platz bei den Mannschaften des Jahres belohnt.
IOC-Präsident Thomas Bach sprach auf der Abschlussfeier der denkwürdigen Olympischen Spiele in Paris 2024 in einem euphorisierten Stade de France über die Leistungen der Athleten, die in der ganzen Welt „für Begeisterung sorgten”. Bach wies aber auch auf einen Wendepunkt in der Olympischen Bewegung hin – „eine neue Ära.” Er sagte: „Die Olympischen Spiele Paris 2024 waren eine Feier der Athleten und des Sports vom Feinsten. Die ersten Olympischen Spiele, die vollständig im Rahmen unserer Olympischen Agenda umgesetzt wurden: Jünger, urbaner, inklusiver, nachhaltiger. Die ersten Olympischen Spiele mit vollständiger Geschlechterparität.”
SPORT4FINAL-Live–Beiträge zu den Olympischen Spielen und Paralympics in Paris 2024. Jahresrückblick.
In Baden-Baden äußerte sich Oliver Zeidler auch zur TV-Mono-Kultur bezüglich des Fußballs im Verhältnis zu den erfolgreicheren Sportarten. „Unseren Spitzensport muss man auch so darstellen. Da nutzt es nichts, wenn die ,Sportschau‘ Drittliga-Fußball zeigt, denn das ist international gesehen achte Liga. Das wird nicht dem gerecht, was Athleten bei Olympia zeigten.“
Zur prinzipiellen Einordnung des Sports sagte Zeidler: „Wir müssen dem Sport eine größere Bühne geben. Wir haben in Paris großartige Leistungen gesehen. Wir befinden uns immer noch in einer Krise. Der Medaillenspiegel sieht nicht so rosig aus. Aber unsere Leistungen müssen wir viel mehr in den Vordergrund rücken und viel mehr vermarkten. Die erfolgreichen Sportler sind erfolgreich gewesen in einem Fördersystem, das eigentlich nicht für Spitzenleistung ausgelegt ist.“ (Quelle: Welt.de)
Männer:
1. Oliver Zeidler Rudern 1694 Punkte Olympiasieger Einer
2. Lukas Märtens Schwimmen 1647 Punkte Olympiasieger 400 m Freistil
3. Patrick Lange Triathlon 1439 Punkte Weltmeister Ironman-Distanz
4. Leo Neugebauer Leichtathletik 1043 Punkte Olympia-Zweiter Zehnkampf
5. Michael Jung Reiten 941 Punkte Olympiasieger Vielseitigkeitsreiten
6. Timo Boll Tischtennis 938 Punkte Viertelfinale Olympia Mannschaft
7. Markus Rehm Para-Leichtathletik 536 Punkte Paralympics-Sieger Weitsprung
Frauen:
1. Darja Varfolomeev Rhythmische Sportgymnastik 1888 Punkte Olympiasiegerin Mehrkampf
2. Yemisi Ogunleye Leichtathletik 1809 Punkte Olympiasiegerin Kugelstoßen
3. Jessica von Bredow-Werndl Dressurreiten 1274 Punkte Olympiasiegerin Einzeldressur und Dressur-Equipe
4. Isabell Werth Dressurreiten 1090 Punkte Olympiasiegerin Dressur-Equipe und Olympiazweite im Einzel
5. Malaika Mihambo Leichtathletik 1040 Punkte Olympiazweite und Europameisterin im Weitsprung
6. Laura Philipp Triathlon 985 Punkte Weltmeisterin Ironman-Distanz
7. Anna-Lena Forster Para-Ski Alpin 504 Punkte Gesamt-Weltcupsiegerin
8. Elena Semechin Para-Schwimmen 364 Punkte Paralympics-Siegerin 100 m Brust
Mannschaft:
1. 3×3-Basketballnationalmannschaft Frauen 3×3-Basketball 2872 Punkte Olympiasieger
2. Bayer 04 Leverkusen Fußball 1712 Punkte Deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger
3. Handball-Nationalmannschaft Männer Handball 1196 Punkte Olympia-Zweiter
4. Dressur-Equipe Dressurreiten 919 Punkte Olympiasieger
5. Triathlon-Mixed-Staffel Triathlon 896 Punkte Olympiasieger
6. 4-mal-100-Meter-Staffel Frauen Leichtathletik 700 Punkte Olympia-Dritter
7. Nils Ehlers/Clemens Wickler Beachvolleyball 431 Punkte Olympia-Zweiter
8. Hockey-Nationalmannschaft Männer Hockey 385 Punkte Olympia-Zweiter
9. Kajak K2/K4 der Männer Kanurennsport 309 Punkte Olympiasieger Zweier- und Vierer-Kajak
Trainer des Jahres 2024:
Ute Schinkitz, Bundestrainerin Para Schwimmen, wurde vom DOSB als „Trainerin des Jahres“ geehrt. Zum „Trainer des Jahres“ avancierte der Coach der 3×3-Basketballerinnen, Samir Suliman.
Team D Awards zu Paris 2024 Jahresrückblick:
Die Gewinnerinnen der Team D Awards zu den Olympischen und Paralympischen Spiele Paris 2024 stehen fest. Fans und Athlet*innen stimmten vom 13. bis 19. November eine Woche lang in drei Kategorien für ihre Favorit*innen ab. Mit dem Siegerinnen-Trio aus Tischtennisspielerin Annett Kaufmann (Kategorie „Olympics“), Para Schwimmerin Maike Naomi Schwarz (Kategorie „Paralympics“) und Para Ruderin Kathrin Marchand (Kategorie „Rookie of the Games“) dominieren nicht nur ausschließlich weibliche Vertreterinnen des Team D die Spitzenplätze, sondern auch die paralympischen Sportlerinnen.
Bei dem Award, der vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Deutschen Behindertensportverband an olympische und paralympische Athlet*innen verliehen wird, liegt der Fokus auf einzigartigen Momenten und persönlichen Geschichten bei den Olympischen und Paralympischen Spielen Paris 2024. Damit werden insbesondere Momente, die abseits der Medaillenränge bewegt, emotional berührt oder beeindruckt haben, gewürdigt.
Ergebnisse des Votings in der Übersicht:
Olympics Paris 2024:
Annett Kaufmann (Tischtennis): 52,19 Prozent
Annika Wendle (Ringen): 25,93 Prozent
Angelina Köhler (Schwimmen): 21,89 Prozent
Paralympics Paris 2024:
Maike Naomi Schwarz (Para Schwimmen): 48,56 Prozent
Flora Kliem (Para Bogenschießen): 29,80 Prozent
Pierre Senska (Para Radsport): 21,64 Prozent
Rookie of the Games Paris 2024:
Kathrin Marchand (Para Rudern): 36,19 Prozent
Tim Elter & Camilla Kemp (Surfen): 34,05 Prozent
Michael Engel (Trainer Rollstuhlbasketball): 29,76 Prozent
DOSB-Präsident Thomas Weikert zum Jahresrückblick (Quelle: DOSB):
„Ohne Frage überlagern die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele in Paris emotional alles, was der Sportkalender sonst noch zu bieten hatte. Als ich am ersten Wettkampftag live dabei sein durfte, als Lukas Märtens Gold über 400 Meter Freistil aus dem Schwimmbecken fischte, wuchs sofort dieses Gefühl in mir, dass es großartige Spiele werden könnten. Und diese Hoffnung wurde dank der herausragenden Organisation, dank der atemberaubenden Atmosphäre in der Stadt und an allen Venues und auch dank der Leistungen unseres Teams mehr als erfüllt. Ja, wir sind nur noch Zehnter im Medaillenspiegel. Ja, es war das schwächste Abschneiden seit der Wiedervereinigung. Aber: Es waren mehr Goldmedaillen als in Tokio, es waren bis auf Wasserball, Siebener-Rugby und die Fußballmänner alle Teams qualifiziert, die es auch alle mindestens bis ins Viertelfinale geschafft haben. Und hätten wir am Abschluss-Wochenende nur eine unserer drei Goldchancen genutzt, wären wir im Medaillenspiegel Achter gewesen.
Deshalb sage ich, auch mit Blick auf unsere immer wieder herausragenden Wintersport-Athletinnen und -Athleten: Wir müssen uns im deutschen Sport nicht immer kleiner machen, als wir sind! Wir dürfen durchaus mit Selbstbewusstsein auf die Entwicklung schauen, die auf vielen Ebenen angestoßen wurde und mit viel Akribie und Fleiß weiterverfolgt wird. Knapp 28,8 Millionen Menschen sind in unserem Land in den rund 86.000 Sportvereinen organisiert. Mehr Mitgliedschaften gab es nie, deshalb war die Bekanntgabe dieser Rekordzahl für mich ein Höhepunkt unseres Sportjahres. Diese enorme Zahl zeigt uns, dass wir alle gemeinsam in der Nach-Corona-Phase niemals resigniert, sondern unsere Hausaufgaben erledigt haben und sehr aktiv waren, um so viele Menschen wie möglich in Bewegung zu bringen oder zu halten, was auch dank der Beitragserhöhungen im DOSB möglich ist.“
JahresRückblick 2024 – Sport und Medien:
Im medialen Bereich bleibt es wie in den vergangenen Jahren stark zementiert bei der größten Katastrophe im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, das die Grundversorgung bezüglich der Pluralität der Sportarten seit Jahren nicht gewährleistet. Die weitere Zementierung des Fußballs als „Mono-Kultur“ in TV, Print und Online, die viele erfolgreiche olympische Sportarten aus den Leitmedien verdrängt, wurde ebenfalls 2024 fortgesetzt. Hätte es nicht Olympia und die Paralympics in Paris gegeben, die Zuschauer und Zuhörer wären im „Fußball-Sumpf ertrunken“.
Zumal Deutschlands männliche Fußball-Helden bei der Heim-EM auch nicht den stärksten Eindruck hinterließen, im EURO-Viertelfinale ausschieden und im nach hinein nur über den nicht gegebenen Elfmeter gegen Spanien diskutierten. Zum Glück revanchierten sich Deutschlands Frauen bei den Olympischen Spielen in Paris im Spiel um Bronze beim 1:0-Erfolg gegen Spanien. Die DFB-Männer-Kicker waren in Paris erst gar nicht vertreten.
Schaut man sich den Sonnabend in ARD und ZDF sowie den dritten Programmen an, dann wird die TV-Mono-Kultur-Wüste-Fußball deutlich. Am Nachmittag stundenlang Dritt- und Viert-Liga-Fußball live. Danach in der ARD die Sportschau mit Bundesliga bis Dritte Liga, englische Premier League in Zusammenfassung und abends im ZDF das sogenannte „aktuelle Sportstudio“, was im wesentlichen auch nur ein „Fußball-Wiederholungs-Studio“ darstellt.
In diesem Zusammenhang muss an die inhaltliche TV-Kritik von DHB-Präsident Andreas Michelmann bei der Abschluss-Pressekonferenz des Verbandes bei der Handball Weltmeisterschaft der Frauen 2023 in Herning (Dänemark) erinnert werden. Die Handball-Frauen, immerhin WM-Sechste 2023 und EM-Siebte 2024, wurden live nur im Internet bei Sportdeutschland gezeigt. Auch wenn dies ein Rechte-Thema ist, kann es nicht sein, dass Fußball in unserem schönen Sport-TV-Land alles dominiert – zumal wenn man die Erfolgslosigkeit dieser Sportart in den letzten Jahren auf Nationalmannschafts-Ebene betrachtet. Andreas Michelmann: „Wir haben aus Deutschland sozusagen so eine Art „mono-strukturelle Sportwüste“ gemacht.“
Höchste Zeit, dass sich diesbezüglich in Deutschland medial etwas verändert. Kaum zu glauben, oder ?
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