
Olympia Paris 2024 Olympics Schwimmen Team Deutschland:
Olympia Paris 2024 Olympics Schwimmen Team Deutschland: Atmosphärisch war das Finale über 400 Meter Lagen der Männer ganz sicher einer der Höhepunkte der Beckenwettbewerbe bei diesen Olympischen Spielen. Frenetisch feuerte das französische Publikum seinen Helden an, den Weltrekordler Leon Marchand, hielt Plakate in die Höhe und schwenkte die blau-weiß-roten Fahnen. 2023 hatte der Franzose nach 15 Jahren den Weltrekord des legendären Michael Phelps (USA) geknackt. In Paris ist er nun einer der absoluten Superstars.
Olympia Paris 2024 Olympics Schwimmen: Lukas Märtens Olympiasieger
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28.07.2024 – PM DSV / SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Olympia Paris 2024 Olympics Schwimmen Team Deutschland: Dieser Rolle wurde Marchand am Sonntag mehr als gerecht: Rund fünfeinhalb Sekunden betrug am Ende der Vorsprung bei seinem Sieg in neuer olympischer Rekordzeit von 4:02,95 Minuten vor Tomoyuki Matsushita (JPN/4:08,62) und Carson Foster (USA/4:08,66).
Mittendrin in diesem Tollhaus: Cedric Büssing. Schon die Final-Qualifikation des Esseners hatte historische Dimensionen. Schließlich hatte zuletzt 1992 in Barcelona (ESP) ein Deutscher in einem Olympiafinale auf dieser so anspruchsvollen Strecke gestanden. Mit einem deutschen Rekord am Vormittag (4:11,52) hatte sich der 20-Jährige den Platz im Endlauf verdient. Am Abend wurde es dann nicht mehr ganz so schnell mit 4:17,16 und Rang acht.
Was wohl auch an einem kleinen Missgeschick beim Start lag: „Meine Brille ist direkt beim Start verrutscht und voller Wasser gelaufen. Ich habe gar keine Luft bekommen und dann wurde alles schwer. Das ist Mist, die Nervosität war sehr hoch“, sagte er. Trotzdem kann der Sportler von Coach Stephan Wittky stolz sein auf seinen Auftritt bei seiner Olympiapremiere.
Olympiasieger Märtens greift nochmal an
Im Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) erfüllte Lukas Märtens die Rolle des Superstars, die Marchand in Frankreich inne hat. Nach seinem Olympiasieg über 400 Meter Freistil hat der Magdeburger nun auch über die halb so lange Distanz eine weitere gute Medaillenchance. In den Halbfinals über 200m Freistil zeigte Märtens mit 1:45,36 Minuten die viertschnellste Zeit – Bester im Semifinale war David Popovici (ROU) mit 1:44,53, doch dahinter war alles eng beieinander. Die Entscheidung fällt am Montagabend ab 20:30 Uhr.
„Der Weg ins Finale war schon nicht mehr ganz so locker, ich musste schon ordentlich Gas geben, vor allem, weil ich auf der Rückbahn von den Jungs weggeatmet habe aus der Mitte. Deshalb wusste ich nicht, was da wirklich abgeht. Ich habe das, denke ich, sehr solide gemacht. Jetzt geht es für morgen weiter zu regenerieren“, sagte Märtens über seinen Auftritt. Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg/Indiana University), der zweite Deutsche im Halbfinale, kam mit 1:47,34 auf Platz 15.
Angelina Köhler sorgt für das beste Schmetterlingsergebnis seit der politischen Wende
Kurz vor dem Start des Finales über 100m Schmetterling bekam Angelina Köhler noch eine Extraportion Motivation in Form eines Fotos überreicht, das ihre Liebsten für sie vorbereitet hatte und auf dem ihre Eltern und die beiden Schwestern ihr kollektiv die Daumen drücken. Und ihre Familie kann wahrlich stolz sein auf dieses Ergebnis: Platz vier in einem olympischen Endlauf kann sich sehen lassen, auch wenn Köhler selbst anschließend erst einmal enttäuscht war ob der nur knapp verpassten Medaille. Tatsächlich fehlten ihr mit 56,42 Sekunden nur rund zwei Zehntel auf die Chinesin Zhang Yufei (56,21), trotzdem stand am Ende die beste deutsche Platzierung auf dieser Strecke seit der Wende zu Buche. Zuletzt hatten 1988 in Seoul (KOR) Kristin Otto und Birte Weigang Gold und Silber über 100m Schmetterling für die DDR gewonnen. Olympiasiegerin wurde in Paris die Amerikanerin Torri Huske in 55,59, vier Hundertstel vor ihrer Landsfrau und Weltrekordhalterin Gretchen Walsh (55,63).
Die vergangenen Spiele in Tokio (JPN) hatte Köhler wegen Corona noch verpasst – nun ist die 23-Jährige von der SG Neukölln die Viertbeste der Welt, übrigens noch einen Platz vor Tokio-Olympiasiegerin Maggie Mac Neil (CAN/56,44). Viel war in den vergangenen Monaten über ihre ADHS-Diagnose geschrieben worden, die es im Alltag nicht immer leicht macht, die aber auch Vorteile mit sich bringt, so kommt sie dadurch besonders gut in den Hyperfokus und ist auf den Punkt voll da, wenn es darauf ankommt. So auch im Finale von Paris: Nachdem sie nach der ersten Bahn – wie eigentlich immer – zunächst noch etwas zurücklag, legte die Berlinerin auf den zweiten 50 Metern einen starken Endspurt hin, der sie fast noch aufs Podium gebracht hätte.
„Ich habe alles gegeben und alles gemacht, es hätte nicht besser laufen können. Man ist jetzt natürlich aufgewühlt und traurig, der Vierte ist immer der erste Verlierer. Ich hoffe, mein Trainer und meine Familie können mich da ein bisschen auffangen, ich muss das grade erstmal verarbeiten”, sagte sie. „Ich werde auf jeden Fall weiterkämpfen, das war nicht das letzte Mal, dass man mich gesehen hat. Ich werde für 2028 nochmal härter trainieren und nochmal mehr geben, und jetzt haben wir ja auch noch zwei Staffeln.” Nach ein paar Tagen Verschnaufpause ist Köhler dann für die Frauen- und die Mixed-Lagenstaffel jeweils gesetzt.
Melvin Imoudu und Lucas Matzerath als Vierter und Fünfter in der Weltspitze
Man darf Melvin Imoudu durchaus als Spätstarter im Schwimmsport bezeichnen, erst im Februar dieses Jahres, im Alter von bereits 25 Jahren, war der Potsdamer in Doha (QAT) erstmals bei einer WM gestartet, es folgte im Juni der Europameistertitel in Belgrad (SRB). So lange der Brustschwimmer brauchte, um den Schritt in die Weltklasse zu vollziehen, so rasant verlief also seine Entwicklung in den vergangenen Monaten, die ihn in Paris (FRA) nun ins olympische Finale befördert hat – und dort um ein Haar sogar aufs Treppchen. Nach 59,11 Sekunden schlug Imoudu im Endlauf am Sonntagabend als Vierter an, nur sechs Hundertstel hinter Weltrekordler Adam Peaty (GBR) und Weltmeister Nic Fink (USA), die mit 59,05 zeitgleich Platz zwei belegten, und auch nur acht Hundertstel hinter dem Italiener Nicolo Martinenghi (59,03) als neuem Olympiasieger in diesem Zentimeterkrimi.
„Dass es so knapp ist, kriegt man nicht mit. Man sieht den Nachbar höchstens, wenn überhaupt, und den Rest sieht man eigentlich gar nicht. Ich habe auch versucht, mein eigenes Rennen zu machen und mich nicht so sehr auf die anderen zu konzentrieren. Ich denke, ich habe mein Bestes gegeben. Ich habe gekämpft ohne Ende, und dass es jetzt letztendlich so knapp geworden ist, ist natürlich schade, aber ich freue mich natürlich auch, dass ich so weit gekommen bin“, sagte Imoudu.
Und nicht nur er mischte in diesem Rennen munter in der Weltspitze mit. Einen Platz dahinter lieferte auch Lucas Matzerath (SG Frankfurt) als Fünfter in 59,30 ein starkes Rennen ab und lag damit ebenfalls noch vor so namhaften Schwimmern wie Arno Kamminga (NED/Sechster), Olympiazweiter von Tokio (JPN) auf dieser Strecke, oder Fukuoka-Weltmeister Qin Haiyang (CHN/Siebter). Noch nie hatten zwei Deutsche in einem Finale über 100m Brust gestanden, seit diese Disziplin 1968 ins olympische Programm aufgenommen wurde. Auch dank des Doppelpacks von Paris hat das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) dort nun schon nach dem zweiten Tag der Beckenwettbewerbe mehr Finalteilnahmen zu Buche stehen – nämlich bislang neun, inklusive der bereits feststehenden Qualifikation von Lukas Märtens für den Endlauf über 200m Freistil, der dann morgen stattfindet – als in Tokio insgesamt, dort waren es am Ende acht. Ein klarer Ausdruck der geschlossenen Mannschaftsstärke des DSV bei diesen Sommerspielen.
In Japan war Matzerath als Neunter noch knapp am Endlauf vorbeigeschrammt, nach zuletzt auch drei WM-Finals hintereinander erzielte auch er nun aber eine weitere Top-Platzierung. „Das ist eine Steigerung zu meinen letzten Spielen. Ich habe mein Bestes gegeben, ich konnte mich auf der Außenbahn sehr gut auf mein eigenes Rennen konzentrieren. Angepeilt habe ich natürlich, nochmal meine persönliche Bestleistung, meinen deutschen Rekord zu knacken, womit ich ja auch jetzt oben in den Medaillenrängen gelandet wäre, das hat jetzt leider nicht ganz so funktioniert. Aber ich denke in Relation zu allem, was hier generell übers Feld hinweg abgeliefert wurde, bin ich mit meinen Leistungen sehr zufrieden“, so der Frankfurter.
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