
Eurosport-Interview mit IOC-Präsident Dr. Thomas Bach: „Es geht um Respekt, um Solidarität, um Fairness und am Ende um Frieden.“
Olympia Paris 2024 Live Blog SPORT4FINAL
14.06.2024 – PM Eurosport-Discovery / SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Eurosport-Interview mit IOC-Präsident Dr. Thomas Bach: Nach 100 Jahren kehren die Olympische Spiele nach Paris zurück. Gut sechs Wochen vor dem Start der Spiele in der französischen Hauptstadt sprach Eurosport exklusiv mit IOC-Präsident Dr. Thomas Bach.
Bach setzt in unruhigen Zeiten auf die Strahlkraft der Olympischen Spiele als etwas, „das uns vereint, uns zusammenbringt und uns Hoffnung gibt”. Sicherheitsbedenken hat der 70-Jährige nicht. „Auch weil ich wusste, dass von Beginn an alle Sicherheitsdienste und alle Behörden in die Entscheidungsfindung einbezogen waren, so dass wir uns jetzt mit großer Vorfreude auf echte Gänsehautmomente einstellen können”, sagte Thomas Bach mit Blick auf die Eröffnungsfeier auf der Seine.
Besonders freute sich Bach, dass bei Paris 2024 erstmalig die konkreten Auswirkungen der Olympischen Agenda zum Beispiel bei der Geschlechterparität zu sehen sein werden. „Wir haben seit Beginn unserer Olympischen Agenda im Jahr 2014 darauf hingearbeitet. Schließlich haben wir es in Paris gemeinsam mit den internationalen Verbänden geschafft, die gleiche Anzahl von Qualifikationsplätzen für weibliche und männliche Athleten zu vergeben”, sagte Bach im exklusiven Gespräch mit Eurosport.
Auszüge (Quelle: „Eurosport”) aus dem Interview, das Eurosport mit IOC-Präsident Dr. Thomas Bach führte. Das komplette Interview finden Sie bei eurosport.de.
IOC-Präsident Dr. Thomas Bach im exklusiven Eurosport-Interview…
…zur geopolitischen Lage und der Aufgabe von IOC und Olympischen Spielen: „Die Menschen rund um den Globus haben genug von Nachrichten über Kriege, Konflikte, Sanktionen, Hass und Aggression. Ich glaube, wir alle sehnen uns im Herzen nach etwas, das uns vereint, uns zusammenbringt und uns Hoffnung gibt. Deshalb ist es eine aufregende Zeit, in der wir den Menschen auf der ganzen Welt diese Hoffnung geben wollen. […] Leider haben wir nicht nur den Krieg in der Ukraine, sondern mehr als 20 Kriege und bewaffnete Konflikte auf der ganzen Welt. Da ist es die Aufgabe des IOC und der Olympischen Spiele zu zeigen, dass man auch im Wettbewerb stehen, sogar in einem sehr harten Wettbewerb, aber gleichzeitig friedlich zusammenleben kann. Unsere Aufgabe ist es also, alle in Paris zusammenzubringen – und der Welt zu zeigen: Seht her, das ist das Olympische Dorf und dort leben sie alle zusammen, sie teilen ihre Mahlzeiten, sie haben Spaß zusammen, und dann gehen sie in den Wettkampf und messen sich. Sie folgen alle denselben Regeln. Und bei diesen Regeln geht es um Respekt, um Solidarität, um Fairness und am Ende um Frieden. Daran arbeiten wir, um zu zeigen, dass alle Nationalen Olympischen Komitees die Regeln einhalten werden. Sie sind willkommen, ungeachtet aller politischen, kulturellen, religiösen oder sonstigen Unterschiede. Die Spiele müssen und sollen diese Einheit der Menschheit in all ihrer Vielfalt zeigen. Und dass wir die Vielfalt nicht als etwas betrachten, das uns trennt, sondern als etwas, das jeden von uns bereichert.”
…über die Tatsache, dass in Paris die gleiche Anzahl von Athletinnen und Athleten am Start sein wird: „Wir haben seit Beginn unserer Olympischen Agenda im Jahr 2014 darauf hingearbeitet. Die ersten bescheidenen Fortschritte haben wir in Rio gemacht, da zwischen 2014 und 2016 nicht viel Zeit blieb. Dann haben wir in Tokio einen größeren Schritt gemacht und waren nahe dran. Schließlich haben wir es in Paris gemeinsam mit den internationalen Verbänden geschafft, die gleiche Anzahl von Qualifikationsplätzen für weibliche und männliche Athleten zu vergeben.“
…über die Vorbildfunktion des IOC in Sachen Geschlechterparität: „Man kann so etwas nicht nur in Bezug auf den sportlichen Wettkampf tun, man muss versuchen, mit gutem Beispiel voranzugehen. Und genau das tun wir als Organisation. So haben wir nach den Reformen der Olympischen Agenda den Anteil der weiblichen IOC-Mitglieder von etwa 20 Prozent auf 41 Prozent erhöht. Bei den Kommissionen ist es etwas einfacher, denn dort kann ich die Kommissionsmitglieder ernennen, und wir haben vollständige Geschlechterparität. Im Moment haben wir sogar einen Posten mehr für Frauen. Wir verfügen also über die volle Geschlechterparität, auch in diesem Bereich.“
…über mögliche Sicherheitsbedenken besonders in Bezug auf die Eröffnungsfeier auf der Seine: „Ich war von Anfang an begeistert. Auch weil ich wusste, dass von Beginn an alle Sicherheitsdienste und alle Behörden in die Entscheidungsfindung einbezogen waren, so dass wir uns jetzt mit großer Vorfreude auf echte Gänsehautmomente einstellen können. Wir haben volles Vertrauen in die französischen Behörden. Sie waren von Anfang an in diesen Prozess eingebunden. Wir erhalten regelmäßig Informationen, und alle arbeiten sehr, sehr sorgfältig und sehr professionell.”
…über die mögliche Aufnahme weiterer Sportarten ins olympische Programm: „Wir kontrollieren die Größe der Spiele und arbeiten dabei eng mit dem Organisationskomitee zusammen. Dies ist ein weiterer Teil der Reform. Wir haben gesagt, dass das IOC ab dem Zeitpunkt der Unterzeichnung durch das Gastgeberland keine neuen Sportarten aufnehmen oder andere Maßnahmen vorschreiben kann, die sich auf den Haushalt auswirken. Wir haben uns also sehr über den Vorschlag aus Paris gefreut, Breaking aufzunehmen.”
…über die Aufnahme von eSport ins olympische Programm: „Es wird hoffentlich schon bald Olympische eSport-Spiele geben. Wir streben die Einbeziehung von eSports in die Spiele aus verschiedenen Gründen nicht an – aus organisatorischen und budgetären Gründen -, aber wir arbeiten an der Schaffung von Olympischen eSports-Spielen, und es geht voran. Ich kann Ihnen noch kein festes Datum nennen, aber ich hoffe, sehr bald.”
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