09.10.2014 – PM DOSB:
DOSB: Fünf Fachleute sollen medizinische Fragen beurteilen
Der DOSB greift die Diskussion um den „Fall Claudia Pechstein“ auf und hat fünf anerkannte Experten gebeten, die in diesem Fall diskutierten medizinischen Fragen zu beurteilen. Das gab der Dachverband des deutschen Sports am Donnerstag in Frankfurt/Main bekannt. Die Koordination der Gruppe hat Prof. Dr. Wolfgang Jelkmann, der Direktor des Instituts für Physiologie an der Universität zu Lübeck, übernommen. Die Experten sollen alle vorgelegten medizinischen Fachgutachten und Diagnosen bewerten, die es zu diesem Fall bislang gibt.
Sotchi 2014: Claudia Pechstein hervorragende Vierte über 3.000 Meter
Sotchi 2014: Olympiasiegerin Martina Sablikova – Claudia Pechstein Fünfte über 5.000 Meter
Bei den Experten handelt es sich neben Prof. Dr. Jelkmann um: Prof. Dr. Mathias Freund, den Geschäftsführenden Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie, Prof. Dr. Else Heidemann, die Chefärztin und Spezialistin für Hämatologie und Onkologie des Diakonie-Klinikums Stuttgart, Prof. Dr. Wilhelm Schänzer, Leiter des Instituts für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln, sowie den Italiener Prof. Dr. Alberto Zanella, langjähriger Direktor der hämatologischen Abteilung der Universitätsklinik Mailand. Der weltweit anerkannte Hämatologe war u.a. als Gutachter der Internationalen Eisschnelllauf-Union (ISU) im Verfahren gegen Claudia Pechstein tätig.
„Es gibt in der Causa Pechstein große Fragezeichen. Die Frage steht im Raum, ob wir eine Athletin haben, die Täterin war oder Opfer ist. Wir wollen überprüfen, inwieweit das Bild der dopenden Claudia Pechstein in der Öffentlichkeit gegebenenfalls korrigiert werden muss. Sollte hier Unrecht geschehen sein, dürfen wir es nicht stehen lassen. Wir haben eine große Verantwortung gegenüber unseren Athletinnen und Athleten, dieser stellen wir uns hier mit allen daraus resultierenden Konsequenzen“, sagt DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Wann die Ergebnisse vorliegen, sei derzeit nicht absehbar, so Hörmann.
