Der deutsche Leistungssport macht sich fit für die Zukunft. „Wir sind auf einem guten Weg, den Leistungssport grundsätzlich und nachhaltig zu reformieren“, sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, am Mittwoch zum Abschluss der Bundestrainerkonferenz in Hannover.
„Es gilt jetzt, im Tagesgeschäft bis Rio im Sommersport alles zu tun, was für die dortigen Erfolge getan werden muss, und parallel das jetzige, über Jahrzehnte gewachsene Sportsystem genau zu analysieren, um nach Rio die Weichen neu stellen zu können. Und zu dieser so wichtigen Reform gehört der Nachwuchsleistungssport elementar dazu.“
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SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp berichtet ausführlich von den Spielen der deutschen Handball-Nationalmannschaft aus Kolding.
30.09.2015 – DOSB / SPORT4Final / Frank Zepp:
Bei der dreitägigen Veranstaltung mit dem Thema „Podium 2024 – Weichenstellungen im Nachwuchsleistungssport“ diskutierten rund 120 Bundestrainer/innen, dazu rund 80 weitere Verantwortliche im Leistungssport unter anderem die Situation der Trainerinnen und Trainer, nicht nur im Nachwuchsleistungssport. Dabei wurden verschiedene Aspekte beleuchtet wie duale Karriere, Nachwuchsförderung in den Ländern, Medizin und Gesundheitsmanagement sowie die unterschiedlichsten Anforderungen und Möglichkeiten in den verschiedenen Sportarten. Außerdem fanden Workshops mit ausländischen Experten aus dem internationalen Nachwuchsleistungssport statt.
Hörmann wies darauf hin, dass die Veränderung des Spitzensports bereits in vollem Gange sei: „Wir haben ja, ohne strukturell Korrekturen vollzogen zu haben, bereits einiges optimiert. Im Wintersport wurden seit Sotchi in mehreren Verbänden unter aktiver Begleitung des DOSB einige sehr positive Veränderungen vollzogen.“ Außerdem konnte der DOSB-Präsident auf Fortschritte in der Trainer-Ausbildung verweisen. Noch vor gut einem Jahr hatte er bei der gleichen Veranstaltung versprochen, dass ein Problem, nämlich ein Bachelor-Abschluss für die an der Trainerakademie in Köln ausgebildeten Trainerinnen und Trainer als wesentliches Element, zeitnah gelöst werde. Das Problem ist nun gelöst. Der Diplomtrainer-Abschluss an der Trainerakademie des DOSB ermöglicht durch eine Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln einen verkürzten Bachelor-Studiengang Sport und Leistung.
Dass jetzt schon viel in Bewegung ist im deutschen Leistungssport, bestätigten Gerhard Böhm, Abteilungsleiter Sport im Bundesministerium des Innern, sowie Dagmar Freitag, die Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages. In der Podiumsdiskussion am öffentlichen Schlusstag der Konferenz sprachen beide davon, dass der Veränderungswille im Sport klar erkennbar sei und die richtigen Weichen gestellt würden. Die Politik sieht die richtigen Leute an der richtigen Stelle, die die Probleme im deutschen Leistungssport anpackten und gemeinsam das System nicht gegeneinander, sondern miteinander reformierten.
Das war auch dem DOSB-Präsidenten ein Anliegen. Auf die Frage, warum der Spitzensport in Deutschland erfolgreicher werde, antwortete er: „Weil wir jetzt Schritt für Schritt zu einer offenen Kommunikation und einer vertrauensvolleren Zusammenarbeit mit allen beteiligten Partnern und auch innerhalb Sportdeutschlands kommen.“
