
Schwimm WM 2025 Singapur:
Sportnachrichten: WM-Platz sechs auch für Angelina Köhler und Lucas Matzerath.
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28.07.2025 – PM DSV / SPORT4FINAL Sport News / Frank Zepp / Sportnachrichten:
Schwimm WM 2025 Singapur: Schon nach dem erfolgreich absolvierten Halbfinale über 50m Schmetterling hatte Luca Nik Armbruster gestrahlt. „Bei meinem ersten WM-Einzelstart gleich ins Finale einzuziehen, und das mit deutschem Rekord – mehr kann man sich kaum wünschen“, sagte er. Weil er da natürlich noch nicht ahnen konnte, dass es bei der WM in Singapur sehr wohl noch besser gehen würde für ihn.
Im Endlauf legte der 23-Jährige von der SG Neukölln Berlin nämlich nochmal einen drauf. Mit 22,84 Sekunden verbesserte er abermals seinen erst 24 Stunden alten deutschen Rekord (22,91) und wurde damit Sechster, nur 17 Hundertstel hinter Thomas Ceccon (ITA/22,67) auf dem Bronzerang. Gold ging an den Franzosen Maxime Grousset (22,48), Silber knapp dahinter an Noè Ponti (SUI/22,51).
„Es war ein super Finale. Ich habe Bock gehabt und die ganze Energie der Halle aufgenommen“, sagte Armbruster. „Das war mein erster Einzelstart bei einer Weltmeisterschaft oder generell international. Den wollte ich einfach genießen, und das habe ich getan.“
In Zusammenarbeit mit dem neuen Stützpunkttrainer in Heidelberg Santiago Marquez Fuentes hat der deutsche Rekordhalter in diesem Jahr nochmal einen deutlichen Sprung gemacht. Das war auch im Finale wieder gut zu erkennen. „Der Start war super, es hat sich alles gut angefühlt, die Kicks waren powerful“, so Armbruster. An der Tauchphase wolle er künftig noch arbeiten, „da nehmen die anderen mir schon echt noch was ab. Aber der Rest war gut, hintenraus hatte ich glaube ich guten Speed. Und es ist gut zu wissen, was ich besser machen kann für die nächsten Jahre.“
Die versprechen spannend und schnell zu werden, schließlich werden die 50m Schmetterling 2028 in Los Angeles (USA) olympisch, was dieser Disziplin einen weiteren Push geben wird. „Mal gucken, was die Zukunft so gibt. Ich gehe es jedenfalls Schritt für Schritt an“, meinte Armbruster. „Ich freue mich, dass ich jetzt hier eine gute Leistung gebracht habe. Und ich denke, dass wir auch Deutschland zeigen, dass Schwimmen nach vorne geht, dass wir endlich wieder eine Präsenz in der Welt haben. Und dass die Fünfziger nicht einfach nur jetzt da sind, sondern dass sie auch wirklich geschwommen werden können von uns.“
Angelina Köhler gibt alles und wird WM-Sechste über 100m Schmetterling
Unfassbare sieben Goldmedaillen hatte Gretchen Walsh (USA) bei der Kurzbahn-WM 2024 in Budapest (HUN) abgeräumt, anschließend drückte sie auch dem ersten Halbjahr des laufenden Jahres mit mehreren Weltrekorden ihren Stempel auf. Da kann man schnell mal vergessen, dass die 22-Jährige bislang noch keinen WM-Titel auf der Langbahn zu Buche stehen hat – beziehungsweise hatte. In Singapur sicherte sich der US-Superstar am Sonntag nämlich den Titel über 100m Schmetterling, und das in überragender Manier. Mit 54,73 Sekunden schwamm Walsh in ihrer eigenen Liga und stellte einen neuen Meisterschaftsrekord auf, acht Zehntel unter der bisherigen Bestmarke der Schwedin Sarah Sjöström, die in diesem Jahr wegen ihrer Schwangerschaft nicht am Start ist. Silber ging mit über einer Sekunde Rückstand an Roos Vanotterdijk (BEL/55,84), Bronze an Alexandra Perkins (AUS/56,33).
Eine Medaille hätte aus diesem Rennen gerne auch Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) mitgenommen. Am Ende wurde es für die Titelverteidigerin Platz sechs in 56,57 Sekunden, nur 0,24 Hundertstel fehlten ihr zum erneuten Podiumsplatz. Dabei schwamm sie schneller als im Halbfinale, konnte aber wie am Vortag auf der zweiten Bahn des Finalrennens nicht mehr entscheidend zulegen, was sonst eigentlich immer ihre Stärke ist.
„Ich bin enttäuscht, aber ich habe alles gegeben“, meinte Köhler – mehr konnte und wollte sie erstmal nicht sagen. Ihre Enttäuschung wollte sie öffentlich ungern zeigen, lieber ließ sie sich von ihrem Team auffangen. Und das funktionierte auch bestens, der Fokus richtete sich so bald auf die in den kommenden Tagen noch anstehenden weiteren Rennen.
„So direkt nach dem Rennen, na logisch, da rollen die Tränen. Die Medaillen waren nicht weit weg, daher ist das völlig normal, dass man als Sportler dann enttäuscht ist“, meinte auch ihr Trainer Lasse Frank. Mit etwas Abstand sei es allerdings „eine gute Zeit“ gewesen, „aber halt keine super Zeit. Und die braucht man einfach, wenn man Medaillen gewinnen will.“
Seine Athletin habe sich in der nacholympischen Saison erst mental wieder aufgeladen und dann an verschiedenen Stellen auch sportfachlich weiter verbessert. Auch im Finale habe Köhler eigentlich alles richtig und wie besprochen abgerufen, sagte Frank. Der trainingsmethodische Ansatz, dass der im Verlauf dieser kurzen nacholympischen Saison erarbeitete Geschwindigkeitszuwachs nicht nur zu 50m-Rekorden, sondern auch schnelleren 100m-Zeiten führt, sei in Singapur eben nicht voll aufgegangen. Das sei auch deswegen ärgerlich, weil andere Themenpunkte wie das angespannte Verhältnis gegenüber Aktiven oder Fans aus China erfolgreich ausgeblendet werden konnten.
„Sie hat die Marschroute befolgt, auf die Hundertstel genau. Also renntaktisch war alles top. Sie kam auch wieder gut auf die zweite Bahn. Aber es hat am Ende halt nicht ganz gereicht“, sagte Frank. „Im Endeffekt übernimmt man da auch als Trainer Verantwortung. Wir sind ein Team, der Anteil ist 50:50 für Trainer und Sportler. Und dann ist es in dem Moment auch wichtig, dass man einfach zusammensteht und auch eine Niederlage mit Würde und Anstand trägt. Und auch sagt: Okay, heute waren die anderen fünf besser. Aber das gibt wieder Ehrgeiz, im nächsten Jahr dazuzugehören zu den Gewinnern. Ich glaube, aus dieser Meisterschaft wird Angie auch wieder noch gestärkter hervorgehen. Jetzt kann eigentlich nicht mehr viel kommen in Zukunft. Daher bin ich sehr stolz, dass sie das hier so gut gemacht hat.“
Lucas Matzerath WM-Sechster über 100m Brust
Bei der Athletenvorstellung vor dem WM-Finale über 100m Brust klatschte Lucas Matzerath drei, vier Mal kräftig in die Hände, so als wollte er sich selbst noch einmal Mut machen. Einmal mehr war 25-Jährige von der SG Frankfurt in Singapur mittendrin im Kreis der weltbesten Brustschwimmer. Und nach Platz sechs 2022, Rang fünf 2023 und zuletzt Platz sieben 2024 in Doha (QAT) sprang auch am Montag wieder ein absolutes Top-Ergebnis heraus: Mit 59,14 Sekunden schwamm Matzerath diesmal auf Rang sechs in der Welt. Direkt nach dem Anschlag war der Frankfurter zunächst noch als Siebter geführt worden, durch die Disqualifikation von Kirill Prigoda (NAB) rutschte er letztlich aber noch einen Platz weiter nach vorne.
„Körperlich war ich top drauf, mental war ich auch super eingestellt. Ich hatte richtig Bock auf das Rennen. Darum bin ich dann jetzt auch überrascht, dass es dann doch das Ergebnis ist, das es geworden ist“, sagte Matzerath. Offen hatte er am Vortag seine Podiumsambitionen betont. „Ich hatte mich jetzt zwar auch nicht drauf versteift, eine Medaille zu gewinnen, aber der Traum war natürlich da“, meinte er. „Mein Ziel war eigentlich, meine Bestzeit nochmal zu knacken, die ich ja im Vorlauf um eine Hundertstel knapp verfehlt habe.“
Dafür war der Deutsche aber wohl zu verhalten gestartet, auch zur Wende war er deshalb Sechster. Führender war zu diesem Zeitpunkt der Olympiasieger Nicolo Martinenghi (ITA), der am Vortag im Halbfinale beinahe ausgeschieden war, dessen Disqualifikation aber nach einem erfolgreichen Protest seines Verbandes zurückgenommen wurde. Auf der zweiten Bahn stürmte dann aber der Chinese Qin Haiyang noch an Martinenghi vorbei zum Sieg in 58,23 Sekunden. Für den Italiener blieb Silber in 58,58, Bronze ging an Denis Petrashov (KGZ/58,88).
Lucas Matzerath konnte auf den zweiten 50 Metern nicht mehr ganz vorne eingreifen. „Ich konnte Nicolo, den Italiener, natürlich neben mir so ein bisschen im Augenwinkel sehen. Ich habe einfach gemerkt, dass er die letzten Meter dann doch noch weiter weg war, als er sein sollte. Weil das Schwimmerische ja eigentlich meine Stärke ist“, sagte er. Sein Fokus richtet sich nun auf den Brust-Sprint: „Morgen sind die 50 Meter. Neuer Start, neuer Fokus.“
Anna Elendt im Endlauf, Weltrekordlerin Lilly King ausgeschieden
Ins WM-Finale über 100m Brust hat es auch seine Vereinskollegin Anna Elendt geschafft. Ihre Zeit von 1:06,13 Minuten bedeutete in der Addition der beiden Halbfinalläufe Platz sieben. Die Frankfurterin, 2022 in Budapest (HUN) schon einmal WM-Dritte über diese Strecke, war im ersten Halbfinale an der Reihe gewesen und dort Fünfte geworden – danach hieß es Bangen, ob das für den Endlauf reichen würde. Wenige Minuten später stand fest: Es reichte, im zweiten Lauf waren nur noch zwei Schwimmerinnen schneller. Die beste Leistung im Halbfinale bot die US-Amerikanerin Kate Douglass mit 1:05,49 an.
„An sich war das Rennen ähnlich wie heute Morgen, also hat sich jetzt nicht schlecht angefühlt. Die Wände habe ich nicht ganz getroffen, ich bin ein bisschen abgerutscht. Aber mit einer 1:06,1 kann ich mich wirklich nicht beschweren“, sagte Elendt. „Jetzt im Finale zu sein, nimmt bei mir total den Druck raus, weil das war wirklich das Ziel, mal wieder Finale zu schwimmen. Jetzt will ich morgen einfach Spaß haben und versuchen nochmal, das Rennen noch ein bisschen besser auszuführen als gerade eben, und dann mal gucken, wo mich das so platziert.“ Ausgeschieden sind übrigens Weltrekordlerin Lilly King (USA/Neunte) ebenso wie Olympiasiegerin Ruta Meilutyte (LTU/13.).
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