
Leichtathletik DM 2025 Dresden. Die Finals. Mehrkampf Einzeldisziplinen. Sportnachrichten.
Sportnachrichten: Die deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik (Olympische Kernsportart Nummer eins) fanden im Heinz-Steyer-Stadion vom 31. Juli bis zum 3. August statt.
Der Kampf um die nationalen Titel wurde erstmals sowohl im Mehrkampf als auch in den Einzeldisziplinen der Männer und Frauen ausgetragen.
SPORT4FINAL-Fazit Leichtathletik DM 2025: Gute Stimmung – Weltklasse-Leistungen Mangelware – Medaillenhoffnungen für Tokio ?
SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp live aus der Elbmetropole.
04.08.2025 – DLV / SPORT4FINAL Sport News Live Blog / Frank Zepp:
Leichtathletik DM 2025 Dresden Sportnachrichten: 3. Tag: Hindernisfinale und Favoritensiege am Sonnabend.
Leichtathletik DM 2025: Am dritten Tag der deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Dresden lieferten sich Lokalmatador Karl Bebendorf und Frederik Ruppert am Samstag ein spannendes Duell über 3.000 Meter Hindernis. In den Sprintfinals über 100 Meter wiederholten Gina Lückenkemper und Owen Ansah ihre Vorjahressiege. Eine sichere Angelegenheit war Speerwurf-Gold für Favorit Julian Weber. Auf dem DM-Podium über die Hürden gab es einige Überraschungen.
Das Finale über 3.000 Meter Hindernis wurde am Samstag bei den deutschen Meisterschaften in Dresden zum erhofften Showdown zwischen dem deutschen Rekordler Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) und dem EM-Dritten Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898). Lange belauerten sich die Favoriten. In der Schlussrunde setzte sich der Lokalmatador ab – und das Publikum im mit 10.343 Zuschauern ausverkauften Heinz-Steyer-Stadion tobte. Auch ein Stolperer nach dem letzten Wassergraben konnte ihn nicht ausbremsen. In schwachen 8:32,90 Minuten spurtete Bebendorf zu seinem sechsten deutschen Meistertitel über diese Strecke. Titelverteidiger Frederik Ruppert lief als Zweiter (8:33,79 min) ein. Bronze ging an Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch; 8:39,98 min).
„Ich musste hier heute gewinnen. Etwas anderes stand gar nicht zur Debatte“, erklärte Karl Bebendorf. „Das Rennen hat sich relativ schwer angefühlt. Es war ungewohnt, die ersten zwei Kilometer so langsam zu rennen. Aber hinten raus, als es dann endlich schneller wurde und das Ziel immer näher kam, da wurden auch die Beine auf einmal lockerer, weil ein anderer Schritt kam. Und dann fliegt man hier einfach vor diesem Publikum.“
Gina Lückenkemper und Owen Ansah sprinteten zu Gold
Leichtathletik DM 2025: Mittlerweile schon zu ihrem insgesamt sechsten Titel über 100 Meter stürmte Gina Lückenkemper (SCC Berlin) über 100 Meter. Bei 1,8 Metern pro Sekunde Gegenwind sprintete die Europameisterin von 2022 nach 11,17 Sekunden zu Gold. „Ihr habt wirklich Stimmung gemacht“, bedankte sich auch die Sprintsiegerin beim Publikum. Sophia Junk (LG Rhein-Wied; 11,33 sec) und Sina Mayer (LAZ Zweibrücken; 11,37 sec) komplettierten das Podium.
Im Jahr nach seinem deutschen Rekord, als Owen Ansah (Hamburger SV) bei der DM in Braunschweig als erster DLV-Sprinter der Geschichte unter zehn Sekunden geblieben war, konnte sich der 24-Jährige wieder in einem DM-Finale durchsetzen. In 10,23 Sekunden lag er zwei Hundertstel vor Deniz Almas (LG Olympia Dortmund; 10,25 sec), der sich nach seinem DM-Titel 2020 als Zweiter auf dem Podium zurück meldete. Dritter wurde Deutschlands Jahresbester Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV; 10,27 sec).
Titel und Bestätigungsnorm für Gregory Minoue
Im Hürdensprint der Männer lieferte Gregory Minoue (TV Kalkum-Wittlaer) die beiden bisher besten Rennen seiner Karriere ab. Schon im Vorlauf steigerte der 23-Jährige seine Bestleistung auf 13,46 Sekunden und blieb damit erstmals unter der Leistungsbestätigungsnorm (13,47 sec) für die Leichtathletik WM in Tokio (13. bis 21. September). Im Finale konnte er diese Leistung in 13,48 Sekunden fast wiederholen und lief zu seinem ersten DM-Titel. Dieser war eine äußerst knappe Angelegenheit, denn Titelverteidiger Manuel Mordi (Hamburger SV) kam Hürde für Hürde näher und schließlich zeitgleich mit dem Sieger als Zweiter ins Ziel. Auf den Bronzerang sprintete Fred Isaac Fleurisson (Eintracht Frankfurt; 13,92 sec).
Bei den Frauen setzte sich in einem engen Finale die erfahrenste Athletin durch, die auch als Jahresschnellste angereist war. Ricarda Lobe (MTG Mannheim; 12,93 sec) zog ihr Rennen unbeeindruckt von der starken Konkurrenz sauber durch und verteidigte ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Einen Freudenschrei ließ Amira Never (LAC Erdgas Chemnitz) aus, als ihr Name auf dem Silberrang angezeigt wurde. Das tat auch die Bronzemedaillengewinnerin Lia Flotow (1. LAV Rostock). Beide steigerten ihre Bestzeiten jeweils um eine Hundertstel auf 12,96 Sekunden und 13,02 Sekunden. Der Vierten Franziska Schuster (TSV Bayer 04 Leverkusen; 13,02 sec) fehlte nur eine Tausendstel zu Bronze. Im Halbfinale hatte Hawa Jalloh (Wiesbadener LV; 12,85 sec) mit der schnellsten Zeit aufhorchen lassen.
Julian Weber souveräner Speerwurf-Sieger mit durchwachsener Weite
Leichtathletik DM 2025: Der Favorit im Speerwurf Julian Weber (USC Mainz) war unangefochten. 84,36 Meter reichten sicher zum fünften DM-Titel in Folge für den EM-Zweiten, der in diesem Sommer schon erstmals die 90 Meter überworfen hat. Wie schon im Vorjahr sicherte sich der Olympiasieger von 2016 Thomas Röhler (LC Jena) Silber, diesmal mit 78,74 Metern, vor dem Vize-Europameister der U23 Nick Thumm (VfB Stuttgart; 76,18 m).
Seit 2011 keine DM verpasst hat Diskuswerferin Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen). In Dresden eroberte die 33-Jährige erstmals den Platz ganz oben auf dem Treppchen. Schon mit ihrem ersten Wurf übernahm die Olympia-Vierte mit 63,53 Metern die Führung und legte im vierten Versuch ihre Siegesweite von 65,56 Metern nach. Diese Steigerung war nötig, denn Shanice Craft (SV Halle) schleuderte den Diskus im fünften Durchgang auf 64,05 Meter und damit zu Silber. Die Seriensiegerin der vergangenen sechs Jahre Kristin Pudenz (OSC Potsdam; 63,25 m) wurde diesmal nur Dritte.
Aufsteigerinnen gewinnen ihre ersten DM-Titel
Im Dreisprung der Frauen brauchte die Favoritin einige Versuche, um in den Wettkampf zu finden. Im vierten Durchgang bestätigte Caroline Joyeux (LG Nord Berlin) dann mit einem Satz auf 14,24 Meter ihre Fortschritte in diesem Sommer und sicherte sich ihren ersten DM-Titel. Mit Freiluft-Bestleistung zu Silber sprang Kira Wittmann (Hannover 96; 13,97 m) vor der deutschen Hallenmeisterin Jessie Maduka (Cologne Athletics; 13,89 m).
Auch im Hammerwurf holte eine Aufsteigerin ihren ersten nationalen Titel in der Frauenklasse: Als U23-Europameisterin Aileen Kuhn (Eintracht Frankfurt) als Siegerin fest stand schickte sie den Vier-Kilo-Hammer auch noch über die 70-Meter-Marke (70,92 m). Titelverteidigerin Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt; 67,58 m) sicherte sich Silber vor der deutschen U20-Rekordlerin Nova Kienast (SCC Berlin; 65,58 m).
Sieben Jahre nachdem sie in Nürnberg ihre zweite DM-Bronzemedaille gewonnen hatte, meldete sich Stabhochspringerin Friedelinde Petershofen (SV Werder Bremen) zurück auf dem Podest einer Freiluft-DM. 4,20 Meter bedeuteten Gold vor der höhengleichen Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart). Mit einem Sprung über 4,10 Meter im ersten Versuch sicherte sich Clara Rentz (TSV Bayer 04 Leverkusen) Bronze.
Tobias Potye mit schwachen 2,26 Meter im Hochsprung
Im Hochsprung der Männer verteidigte Tobias Potye (Cologne Athletics) seinen Titel erfolgreich und stellte im ersten Versuch seine Saisonbestleistung von 2,26 Metern ein. 2,31 Meter waren danach noch zu hoch. Gefordert wurde er dabei lange von Silbermedaillengewinner Falk Wendrich (LAZ Soest), der mit 2,23 Metern seinen besten Wettkampf des Sommers ablieferte. Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,17 m) fügte eine weitere Bronzemedaille zu seiner umfangreichen Medaillensammlung bei nationalen Titelkämpfen hinzu.
Ihre Tagesbestweiten erreichten die Medaillengewinner im Weitsprung im abschließenden sechsten Durchgang. Simon Batz (MTG Mannheim) stand schon als erfolgreicher Titelverteidiger fest, als er sich auf 7,99 Meter verbesserte. Kevin Brucha (TLV Germania Überruhr) jubelte über eine Bestleistung von 7,79 Metern und Silber. Luka Herden (LG Brillux Münster) landete bei 7,73 Metern und gewann Bronze.
Wie schon im vergangenen Jahr und in der zurückliegenden Hallensaison ging der DM-Titel im Kugelstoßen an Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen). Dem 24-Jährigen gelang als einzigem Athleten des Tages ein 20-Meter-Stoß (20,10 m). U23-Europameister Tizian Lauria (VfL Sindelfingen) kratzte mit 19,95 Metern an dieser Marke und holte Silber vor Georg Harpf (LG Stadtwerke München; 19,12 m).
4. Tag Leichtathletik DM 2025: Diskus-Highlight und Spurtentscheidungen am Sonntag
Am Abschlusstag der deutschen Meisterschaften in Dresden sorgten Henrik Janssen, Steven Richter und Mika Sosna für das sportliche Highlight mit starken Weiten im Diskuswurf. Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye im Kugelstoßen und die zweimalige Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo wurden ihrer Rolle als Favoritin ohne Topleistung gerecht. Auf der Laufbahn gab es enge Spurtentscheidungen und einen Meisterschaftsrekord.
Mit weiteren 22 von 42 Finals, WM-Tickets und strahlenden Siegerinnen und Siegern gingen am Sonntag bei für viele Disziplinen optimalen Bedingungen die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2025 in Dresden zu Ende. In Erinnerung bleibt neben spannenden Entscheidungen und kaum hochklassigen Leistungen Richtung Leichtathletik WM in Tokio besonders die einzigartige Stimmung im ausverkauften Heinz-Steyer-Stadion.
„Die 43. Goldmedaille bei diesen fantastischen Deutschen Meisterschaften geht an das Dresdner Publikum. Unglaublich, wie die Fans an allen vier Tagen mit ihrer Euphorie die Athlet:innen zu Höchstleistungen beflügelt haben“, blickte DLV-Vorstand Leistungssport Dr. Jörg Bügner auf die Tage in Dresden. „Packende Duelle haben die Meisterschaften geprägt, die Leistungsträger:innen haben abgeliefert, obwohl sich viele von ihnen schon mitten in der WM-Vorbereitung befinden. Diese Titelkämpfe im Heinz-Steyer-Stadion haben die Vorfreude gesteigert auf die Weltmeisterschaften in Tokio.“
Henrik Janssen und Steven Richter machen WM-Tickets klar
Leichtathletik DM 2025: Der Diskuswettbewerb der Männer weckte Erinnerungen an goldene Zeiten in dieser Disziplin. Henrik Janssen (SC Magdeburg) haute 68,41 Meter raus. Weiter hat bei einer deutschen Meisterschaft zuletzt der dreimalige Weltmeister und Olympiasieger von London (Großbritannien) Robert Harting (SCC Berlin) im Jahr 2010 geworfen (68,67 m). Und noch ein Athlet knüpfte daran an und übertraf die 68 Meter: Im sechsten Durchgang schleuderte U23-Europameister Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) die Scheibe auf 68,27 Meter und verbesserte sich noch vom dritten auf den zweiten Platz.
Gold und Silber sind für die beiden doppelt wertvoll, weil damit das sichere Ticket für die Leichtathletik WM in Tokio verbunden ist. Bei erfüllter Norm werden die Erst- und Zweitplatzierten der DM vorrangig nominiert. „Das war ein super Wettkampf, mega Stimmung, mega Wind, mega Bedingungen. Man sieht nicht so oft solche Weiten. Wir haben die Bedingungen gut genutzt“, so der Sieger Henrik Janssen. Starke 67,24 Meter brachten Mika Sosna (TSG Bergedorf) „nur“ Bronze.
Mit indiskutablen 19,29 Meter gewann Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) das Kugelstoßen der Frauen. „Ich bin super zufrieden mit dem Wettkampf. Es hat richtig Spaß gemacht vor dieser Kulisse. Jeder Stoß ging heute über die WM-Norm“, erklärte die Titelverteidigerin. Alina Kenzel (VfB Stuttgart; 18,56 m) sicherte sich nicht nur die Silbermedaille, sondern damit auch ein Ticket für Tokio. Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge; 18,31 m) wurde Dritte.
Malaika Mihambo bestand Nervenprobe
Einen Zittermoment meisterte wieder einmal Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Nach zwei ungültigen Sprüngen musste in Runde drei ein gültiger Versuch her. Das klappte, die zweimalige Weltmeisterin übernahm mit einem Sicherheitssprung auf 6,63 Meter die Führung. Zum Abschluss des Wettkampfs steigerte sich die Olympiasiegerin von 2021 noch auf 6,82 Meter und holte Gold. Die weiteren Medaillen gewannen Imke Daalmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit Silber und Bestleistung (6,52 m) sowie Lilly Buder (TSG Bergedorf; 6,45 m) mit Bronze.
Über 200 Meter belohnte sich zum Abschluss des Wettkampftages die Jahresschnellste Sophia Junk (LG Rhein-Wied) in 22,82 Sekunden für eine gute Saison mit dem ersten DM-Titel der Karriere (22,82 sec). Titelverteidigerin Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) sprintete in Saisonbestzeit (22,93 sec) zu Silber vor Talea Prepens (TV Cloppenburg), die ebenfalls eine Saisonbestleistung (23,23 sec) aufstellte. 100-Meter-Siegerin Gina Lückenkemper (SCC Berlin) verzichtete nach Wind unterstützten 22,94 Sekunden (+ 2,5 m/sec) im Vorlauf auf das Finale.
Die ersten Drei bei den Männern steigerten alle ihre persönlichen Bestleistungen. Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) gewann in 20,43 Sekunden seinen ersten Titel über 200 Meter vor Max Husemann (Eintracht Hildesheim; 20,58 sec) und Benedikt Thomas Wallstein (LAC Erdgas Chemnitz; 20,66 sec).
Robert Farken triumphierte in mittelmäßiger Zeit
Die Stimmung zum Kochen brachte auch Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig) mit seinem Auftritt über 1.500 Meter. In einem taktischen „Bummel-Rennen“ ging der deutsche Rekordler 300 Meter vor dem Ziel an die Spitze und niemand konnte ihm folgen. Den Zieleinlauf nach 3:46,96 Minuten konnte der Vorjahressieger dann sogar genießen. Marc Tortell (Athletics Team Karben; 3:47,67 min) spurtete zu Silber. Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics; 3:48,10 min) nach Gold über 5.000 Meter zu Bronze.
Mit einem Fotofinish endete das Rennen der Frauen. U23-Athletin Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) hatte den Spurt um Gold eröffnet und führte. Aber die Jahresschnellste Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden) kam immer näher, bis sich die beiden Schulter an Schulter ins Ziel warfen. Die Auswertung ergab Gold für Jolanda Kallabis mit zwei Tausendstel Vorsprung auf Nele Weßel (beide 4:25,90 min). Bronze ging an Verena Meisl (TV Wattenscheid 01; 4:26,50 min).
Auch über 3.000 Meter Hindernis ging Gold an eine Athletin, die noch der Altersklasse U23 angehört. Einem starken Jahr mit Bronze bei der U23-EM und den FISU World University Games fügte Adia Budde (LAV Stadtwerke Tübingen) auch noch ihren ersten DM-Titel in der Frauenklasse hinzu. In 9:45,48 Minuten hielt die erst 20-Jährige in einer Spurtentscheidung Titelverteidigerin Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier; 9:46,18 min) in Schach. Als Dritte lief Carolin Hinrichs (VfL Löningen; 9:53,87 min) durchs Ziel.
Meisterschaftsrekord von Eileen Demes
Ihr nächstes gutes Rennen über 400 Meter Hürden legte Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg) auf die Bahn. In 54,34 Sekunden bestätigte die Titelverteidigerin ihre eine Woche alte Bestzeit (54,29 sec). Gefordert wurde die Siegerin von Elena Kelety (Frankfurt Athletics), die das Rennen schnell anging und dafür mit Bestzeit (54,68 sec) und Silber belohnt wurde. Kleiner Wermutstropfen: Zur Direkt-Norm (54,65 sec) für die WM in Tokio fehlten nur drei Hundertstel. Vor heimischer Kulisse feierte Vivienne Morgenstern (Dresdner SC 1898; 55,53 sec) ihre Bronzemedaille.
Bei den Männern jagte der Youngster den Vorjahressiegern den Titel ab. Owe Fischer-Breiholz (Königsteiner LV) nahm den Schwung von seinem Sieg mit Meisterschaftsrekord bei der U23-EM (48,01 sec) mit und lieferte in 48,41 Sekunden das nächste starke Rennen ab. Titelverteidiger Emil Agyekum (SCC Berlin; 48,91 sec), der direkt in die erste Hürde gekracht war, kam auf der Zielgeraden nicht vorbei. Der WM-Achte Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt; 49,25 sec) lief als Dritter ein. Das Trio trainiert übrigens gemeinsam in einer Trainingsgruppe.
Über 400 Meter wiederholte Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg) in 45,46 Sekunden seinen Sieg aus dem Vorjahr. Silber ging an Manuel Sanders (TV Wattenscheid 01; 46,20 sec) vor dem deutschen Hallenmeister Florian Kroll (LG Osnabrück, 46,22 sec). Auch bei den Frauen glückte die Titelverteidigung. Skadi Schier (SCC Berlin; 51,90 sec) gelang ihr drittes DM-Gold infolge auch dank des Publikums. „Dresden, ihr seid ultra geil“, bedankte sich die 25-Jährige, die vor Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg; 52,07 sec) und Jana Lakner (LG Telis Finanz Regensburg; 52,30 sec) triumphierte.
Smilla Kolbe nach langer Saison immer noch in Gold-Form
Auch in ihrem 14. Rennen über 800 Meter des Sommers hatte Smilla Kolbe (Eintracht Frankfurt) die Kraft, um von der Spitze weg zu gewinnen. Schon in der ersten Runde führte die Aufsteigerin das Feld an und ließ nach einer 62er-Runde eine noch schnellere folgen (60,44 sec). Noch nie zuvor hatte die 23-Jährige auf dem DM-Podest gestanden, jetzt startete sie gleich zu Gold (2:02,57 min) durch. Schon zum insgesamt fünften Mal DM-Zweite wurde Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler; 2:03,33 min) vor Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen; 2:03,81 min).
Bei den Männern schaute sich der Favorit Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen) das Rennen 500 Meter lang aus einer hinteren Position an. Dann startete der 20-Jährige durch und setzte sich deutlich ab. Auf der Zielgeraden zog der Jahresschnellste nicht mehr voll durch und lief in äußerst mäßigen 1:48,69 Minuten zu seinem ersten Freilufttitel. Tim Holzapfel (Unterländer LG) kam noch bis auf fünf Hundertstel an den Sieger heran, es blieb aber bei Silber (1:48,74 min). Emil Meggle (LG Göttingen) lief als Dritter (1:49,88 min) durchs Ziel.
Christina Honsel scheiterte an WM-Norm 1,97 Meter
Ein sauberer Wettkampf, bei dem sie alle Höhen bis einschließlich 1,91 Meter im ersten Versuch meisterte, brachte Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) nach 2020 ihren zweiten nationalen Titel im Freien ein. Die Olympia-Sechste versuchte sich dann noch an der WM-Direkt-Norm (1,97 m), aber die Latte fiel dreimal. Titelverteidigerin Imke Onnen (Cologne Athletics) blieb bis 1,89 Meter ohne Fehlversuch und wurde Zweite. Die deutsche Hallenmeisterin Bianca Stichling (TSV Bayer 04 Leverkusen; 1,86 m) gewann Bronze.
Nicht hundertprozentig fit ging der Seriensieger im Dreisprung Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) an den Start. Der Olympia-Siebte wollte sich die Atmosphäre vor ausverkauftem Haus aber nicht entgehen lassen. Ein gültiger Sprung auf schwache 16,37 Meter bedeuteten den neunten Freiluft-Titel. Dahinter beflügelte das Publikum Mohammad Amin Alsalami (LAC Berlin) zu einer neuen Bestleistung von 16,28 Metern. Knapp unter der 16-Meter-Marke blieb Bronzemedaillengewinner Steven Freund (LAC Erdgas Chemnitz; 15,98 m).
Für eine Überraschung im Stabhochsprung der Männer sorgte Gillian Ladwig (Schweriner SC), bisher zweimal DM-Dritter, aber noch nie ganz oben auf dem nationalen Podest. Der 26-Jährige stellte beim Saisonhöhepunkt mit 5,65 Metern eine Saisonbestleistung auf und ließ die Favoriten auf Gold hinter sich. Oleg Zernikel (ASV Landau), schon zweimal deutscher Meister und EM-Dritter, übersprang 5,60 Meter und wurde Zweiter. Ein unerwarteter Name auch auf dem Bronzerang: Louis Pröbstle (MTG Mannheim) mit 5,40 Metern.
Merlin Hummel dominierte im Hammerwurf
Mit seinen Würfen quer durchs Stadion begeisterte Merlin Hummel (LG Stadtwerke München). Er schickte den Hammer bis auf 78,17 Meter. Auch seine beiden weiteren gültigen Versuche hätten deutlich zum zweiten DM-Titel gereicht. „Gerade bin ich einfach nur dankbar und ich habe versucht, die Stimmung im Stadion aufzusaugen. Das hat gut geklappt“, so der Sieger. „Jetzt habe ich noch ein Meeting in Budapest und dann heißt es bis zur WM arbeiten, arbeiten, arbeiten.“ Tim Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim; 68,67 m) und Lukas Winkler (LAC Erdgas Chemnitz; 67,37 m) machten das Podium komplett.
Das Speerwurf-Finale der Frauen brachte eine Wendung im sechsten Durchgang. Nach einer starken Serie lag Kathrin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen) nach fünf Versuchen auf dem zweiten Platz, mit 55,42 Metern fehlten ihr nur 19 Zentimeter zur Führung und Annika Marie Fuchs (OSC Potsdam; 55,61 m). Mit einer Steigerung auf 56,23 Meter setzte sich die Leverkusenerin zum Abschluss des Wettkampfes an die Spitze. Auch der Potsdamerin gelang danach ihr bester Versuch des Tages. 55,95 Meter reichten aber nicht, um sich Platz eins zurückzuholen. Bronze ging an Lorena Frühn (LG Offenburg; 54,75 m).
Stimmungsvoller Auftakt des Abschlusstages waren die Staffeln über 4×100 Meter. Bei den Frauen jubelten Allegra Hildebrand, Lea Wiethoff, Amelie Dierke und Marlene Meier vom TSV Bayer 04 Leverkusen (44,29 sec) über Gold vor dem Hamburger SV (44,44 sec) und Cologne Athletics (44,81 sec). Bei den Männern verteidigte die LG Stadtwerke München mit Maximilian Achhammer, Karl Gattinger, Jonas Hügen und Fabian Olbert ihren Titel und war in 39,60 Sekunden fünf Hundertstel schneller als im Vorjahr. Silber ging auch hier an den Hamburger SV (39,91 sec), Bronze an die LG Brillux Münster (40,06 sec).
Live Blog: Nur eingeschränkte Berichterstattung bis zum 1. August möglich. Danach keine Live Berichterstattung mehr gegeben.
5.000 Meter Männer (1. August 2025)
1. Mohamed Abdilaahi 13:50,28 Minuten
2. Florian Bremm 13:50,42
3. Maximilian Thorwirth 13:50,57
5.000 Meter Frauen (1. August 2025)
1. Lea Meyer 15:26,33 Minuten
2. Elena Burkard 15:27,43
3. Konstanze Klosterhalfen 15:36,77
Mehrkampf – 2. Tag (1. August 2025)
Siebenkampf Frauen
1. Sandrina Sprengel 6.315 Punkte
2. Lara Siemer 5.853
3. Mareike Rösing 5.831
Zehnkampf Männer
1. Tim Nowak 8.140 Punkte
2. Andreas Bechmann 7.579
3. Robin Ott 7.510
Mehrkampf – 1. Tag (31. Juli 2025)
Siebenkampf Frauen
1. Sandrina Sprengel 3.677 Punkte
2. Lara Siemer 3.409
3. Mareike Rösing 3.389
Zehnkampf Männer
1. Tim Nowak 4.049 Punkte
2. Nico Beckers 4.018
3. Andreas Bechmann 3.960
Leichtathletik DM 2025 Dresden: SPORT4FINAL LIVE
Die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften sind das Top-Ereignis des Multisport-Events „Die Finals“ 2025 Dresden. Zudem wird es spannende Wettkämpfe um die Tickets für die Leichtathletik Weltmeisterschaften geben, die vom 13. bis 21. September in Tokio stattfinden.
Am Start werden viele Top-Athleten der deutschen Leichtathletik sein – Zeitplan. Von Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye über Weitsprung-Ass Malaika Mihambo bis hin zu Deutschlands Top-Sprinterin Gina Lückenkemper. Ebenfalls dabei Deutschlands Rekordhalter über 100 Meter, Owen Ansah, und Dreispringer Max Heß bis hin zu den „Königen der Athleten“ im Zehnkampf, Leo Neugebauer und Niklas Kaul sowie Lokalmatador Karl Bebendorf und Olivia Gürth über die Hindernis-Strecken.
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