
Handball News: Eine Legende als Sportler und auf dem besten Weg, dies auch als Erfolgscoach im Trainerberuf zu werden:
Bennet Wiegert vom SC Magdeburg stellte sich nach dem gewonnenen Bundesliga-Match beim SC DHfK Leipzig den Fragen von SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp.
EHF Final4 2023: Bennet Wiegert im Video-Interview
07.04.2025 – SPORT4FINAL Sport News / Frank Zepp:
Handball News – Das Interview: Herr Wiegert, in dieser Saison besaß der SC Magdeburg fünf Titelchancen. Drei sind schon Vergangenheit. Zwei Titelhoffnungen bestehen noch in der Bundesliga und Champions League. Wie schätzen Sie diese Möglichkeiten ein?
Bennet Wiegert: „Es ist schon toll, mit fünf Titelchancen an den Start zu gehen. Das steigert die Wahrscheinlichkeit doch noch etwas mitzunehmen. Wenn die dann weggehen und nach meiner Einschätzung auch die vielleicht einfachsten Möglichkeiten schon weg sind, Titel zu gewinnen, dann ist das natürlich taff. Es macht ja auch was mit Einem. Trotzdem sind wir immer dran geblieben. Wir wissen, dass das Leben kein Ponyhof ist und das man Titel nicht pachten kann. Da muss schon viel dazu gehören. Bei den großen Dingern sind wir noch im Rennen. Aber es sind auch die schwersten. Da sind die Wahrscheinlichkeiten nicht größer geworden. Auch was die Bundesliga-Tabelle angeht und unser Los in der Champions League. Wir reden über ein Champions-League-Viertelfinale gegen Veszprem. Da ist alles schwer. Gerade in der Konstellation erst zu Hause und dann auswärts in der wahrscheinlich heißesten Handball Arena in Europa. Uns allen ist bewusst, dass das eine Mammutaufgabe ist. Aber wir freuen uns drauf. Wir wollen Ziele am Leben erhalten. Auch heute hier in Leipzig war das extrem wichtig für den Kopf und die mentale Verfassung. Dann werden wir gucken, für was es am Ende reicht. Wir haben den Erfolg nie exklusiv gepachtet. Wir müssen hart dafür arbeiten. Man springt aber auch nicht von Erfolg zu Erfolg. Das ist nicht das Leben. Das bringe ich meinen Töchtern auch schon bei. Dass Magdeburg über Jahre jeden Titel holt, ist unrealistisch. Ich würde es mir wünschen – aber es ist unrealistisch. Wir hätten uns in der Bundesliga mehr Punkte gewünscht. Aber ich kann nicht sagen, dass wir einen totalen Bullshit gebaut haben. Da muss ich auch die Mannschaft in Schutz nehmen und Realist bleiben. In der Champions League haben wir gestruggelt. In der Gruppenphase war gefühlt mehr möglich als nur Platz vier. Wir hätten gern um Platz eins oder zwei mitgespielt. Wer die Champions League Final4 beobachtet, sieht, dass sich immer die ersten beiden aus der Gruppe qualifizierten.“
Wie sehen Sie die Entwicklung der Mannschaft in dieser schweren Saison? Gerade auch nach den Verletzungen und nun in der entscheidenden Phase der Spielzeit.
Bennet Wiegert: „Es tut uns gut, wenn Spieler dazu kommen. Wenn wir natürlich eine halbe Saison auf Felix Claar verzichten müssen, das hätte mit jeder Mannschaft der Welt was gemacht. Den kann keine Mannschaft der Welt ersetzen in der Qualität, die er hat. Ihm dann nach einem halben Jahr Pause dann noch die Möglichkeit zu geben, um alles zu spielen, ist sensationell. Wo es jetzt um die großen Kirschen geht, ist er noch voll dabei. Aber man sah auch heute bei ihm oder Omar Magnusson, wenn man lange nicht spielt, dass es wellenartig ist. Auch bei einem Weltklassemann wie Felix. Omar ist noch nicht soweit. Er hat vielleicht 10 Trainingseinheiten in der Halle mit uns gemacht. Und sie über den harten Wettkampf mit Punkten direkt rein zu werfen ist schwierig. Zeit haben wir leider nicht im Leistungssport. Das betrifft aber alle gleich. Ich fand schon, in der Anzahl der Verletzungen habe ich es in neun Jahren so noch nicht erlebt. Und da immer noch so dabei zu sein, das haben die Jungs fantastisch gemacht und sich entwickelt. Antonio Serradilla hat auch wirklich eine fantastische Entwicklung genommen. Es war aber von Anfang an so geplant, dass er nach einem Jahr wieder geht. Wie auch bei Janus Smarasson. Wir wussten, wir haben eine Vakanz bis Elvar Jonsson kommt. Wir hatten diesen klaren Deal mit Antonio. Ich bin sehr stolz auf seine Entwicklung und er geht ja jetzt nach Stuttgart.“
Seit Jahren sind Sie mit der Spielphilosophie – sehr schnelle, gewandte individuell starke Rückraumspieler mit Durchbrüchen – sehr erfolgreich. Gibt es künftig auch Alternativen hierzu, über die Sie nachdenken und umsetzen wollen? Also auch mit Rückraum-Shootern, die aus 12 Metern viele Tore werfen können?
Bennet Wiegert: „Jeden Tag versuche ich, irgend etwas weiter zu entwickeln. Ich habe einen Plan, aber der gehört nicht in die Zeitung oder online. Das ist mein Gedankengut. Das behalte ich auch gern mal als mein Monopol bei mir. Natürlich kann man das nicht zehn Jahre so fahren. Wir hatten jetzt drei, vier sehr erfolgreiche Jahre. Und es muss auch weiter gehen mit frischem Blut und auch anderen Spielern. Vielleicht auch mit anderen Spielertypen. Wir werden jetzt nicht über jeden Personalgedanken oder jede Personalsituation im Scouting in der Öffentlichkeit diskutieren. Das sind nicht wir. Ich möchte mir da auch nicht grenzenlos in die Karten schauen lassen.“
Abschließend nochmals bitte zum Champions-League-Viertelfinale. Dann schließt sich der Gedankenkreis. Kommt da mit Veszprem die aktuell beste Mannschaft Europas auf den SCM zu?
Bennet Wiegert: „Ja. Das habe ich schon mehrfach betont. Wir haben das auch im Super Globe gesehen. Das ist eine Band, die auf uns zukommt. Sie bauen sich eine Champions-League-Siegermannschaft zusammen. Was da für Kraft dahinter steckt, auch wirtschaftlich über das andere Steuersystem. Das ist ein Wahnsinn. Und trotzdem ist das so, dass ich sage: Das ist Sport und Jeder ist schlagbar.“
Vielen Dank für das Interview, Herr Wiegert, und viel Erfolg.
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