30. Dezember 2025

Bennet Wiegert im Interview: „Neue Herausforderungen 2026″

Bennet Wiegert - SC Magdeburg - Handball Bundesliga - Copyright: SC Magdeburg
Bennet Wiegert – SC Magdeburg – Handball Bundesliga – Copyright: SC Magdeburg

Handball Sportnachrichten LIVE SC Magdeburg Bundesliga HBL:

Champions-League-Sieger SC MagdeburgBennet Wiegert ist seit zehn Jahren Trainer beim SC Magdeburg.

Handball Sportnachrichten: Im Vereins-Interview blickte Wiegert auf 2025 zurück und sprach von Höhepunkten, Herausforderungen und von persönlichen Lerneffekten.

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29.12.2025 – PM SCM / SPORT4FINAL Sport News / Frank Zepp / Handball Sportnachrichten:

Handball Sportnachrichten Live SC Magdeburg News Bundesliga Männer HBF 2025/2026: 

Das Jahr geht dem Ende zu. Mit welchem Gefühl schaust du auf 2025?

Alles zusammengenommen mit einem guten Gefühl. Es war ein sehr erfolgreiches Jahr für uns. Ich muss mich da wirklich manchmal kneifen und fragen, ob es denn überhaupt noch Steigerungsformen gibt. Was wir 2025 saisonübergreifend geleistet haben, ist eine sensationelle Leistung der Mannschaft.

Was war dein persönlicher Höhepunkt in diesem Jahr?

Ganz klar der Champions-League-Sieg. Wir hatten über die Saison mit so vielen Ausfällen zu kämpfen und haben es trotzdem geschafft, uns für das Final4 zu qualifizieren. Das haben die Jungs eindrucksvoll gemacht und krönen es dann sogar mit dem Titel. Am Ende wieder in Köln ganz oben zu stehen, war ein unglaubliches Gefühl.

Wie schafft es die Mannschaft deiner Meinung nach, stets weiterzumachen und so konstant zu performen?

Das entscheidende Wort ist Widerstandsfähigkeit. Unabhängig von den Umständen hat die Mannschaft weitergekämpft und sich nicht beirren lassen. Es wäre leicht gewesen, Ausreden zu suchen – doch das haben wir nicht getan. Selbst in Phasen, in denen gefühlt alles gegen uns lief, haben wir enorme Kräfte mobilisiert, unseren Plan konsequent verfolgt und abgeliefert.

Gab es etwas, das du in dieser Zeit als Trainer gelernt hast?

Auf jeden Fall. Zu dieser Zeit war nichts planbar, wir mussten oft kurzfristig reagieren – da gab es schon manchmal schlaflose Nächte. Da hatte ich so viele Eventualitäten und Wahrscheinlichkeiten im Kopf, musste schauen, wie wir den kleinen Kader fit halten. Das war nicht immer leicht und sicher auch mit einer weiteren Entwicklung verbunden. Nochmal brauche ich diese Erfahrung allerdings nicht.

Im Gegensatz dazu stehen momentan mehr Spieler zur Verfügung als auf den Spielberichtsbogen passen. Welche Kabine ist schwieriger zu managen?

Ganz klar die jetzige. Wir haben tolle Handballer im Team, die Nationalspieler sind und auf einmal keinen Platz im 16er-Kader haben. Das zu kommunizieren, ist anspruchsvoll. In dem kleinen Kreis wussten wir, dass wir uns keine Ausfälle erlauben dürfen, dass jeder funktionieren muss. Das war schwer, aber deutlich einfacher zu managen.

Du kannst momentan nicht nur Einsatzzeiten verteilen, sondern bist gleichzeitig weniger ausrechenbar. Ein Vorteil für die Rückrunde?

Das müssen andere bewerten, ob es da einen Überraschungseffekt gibt. Ich weiß aber, dass uns Kleinigkeiten nicht umhauen werden, weil wir einen breiten Kader haben und das kompensieren können. Vielleicht gelingt uns das nicht an jedem Tag, aber zumindest über längeren Perioden sehe ich uns da sehr gut aufgestellt.

Bleiben wir beim Personellen: Viele Spieler sind schon seit Jahren beim Club und/oder haben langfristige Verträge. Ist diese Verbundenheit und Loyalität zum SCM mit das Herzstück des Vereins?

Es fühlt sich auf jeden Fall gut an, dass viele bleiben wollen. Dann machst du im Hintergrund mit vielen anderen Personen im Verein nicht so viel verkehrt. Schlimm wäre es ja, wenn alle bloß ihre Verträge auslaufen lassen, und so schnell wie möglich weiterziehen würden. Gleichzeitig werden wir irgendwann auch schwere Entscheidungen treffen müssen, um die Mannschaft zu verjüngen und neue Innovation ins Team zu bringen. Bisher war ich sehr verwöhnt: Ich hatte in den zehn Jahren hier durchgehend das Gefühl, dass ich mit Spielern zusammenarbeite, die sich super mit dem Verein identifizieren und die alles dafür tun, dass es dem Verein gut geht. Das ist sicher eine Grundlage des Erfolgs.

Du selbst bis jetzt seit 10 Jahre als Trainer beim SCM – was bedeutet dir das?

Sehr viel. Ich bin in dieser Stadt groß geworden und seitdem ich ein Kind bin mit dem SCM verbunden. In seiner Heimatstadt und bei seinem Herzensverein arbeiten zu dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit. Dem bin ich mir durchaus bewusst, und deshalb weiß ich es umso mehr zu schätzen. Der SC Magdeburg ist ein Teil von mir und das wird er immer bleiben.

Was fehlt denn, um den Mensch Bennet Wiegert komplett glücklich zu machen? Irgendwelche Wünsche für 2026?

Gesundheit. Für mich ist wichtig, dass die Familie gesund bleibt. Vieles kannst du nicht beeinflussen – aber am liebsten würde ich 2025 einfrieren. Das war so ein klasse Jahr, wenn ich das konservieren könnte, würde ich das machen. Wenn meine Familie in der gleichen Altersstruktur bleibt, wenn ich mit dem Kader 20 Jahre so weiter arbeiten könnte… Doch das ist ja nicht das Leben und nicht realistisch. Ich weiß, dass es irgendwie weitergeht, dass neue Herausforderungen auf uns zukommen werden. Es wird nicht langweilig.

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