Wenn TrainerHerbert Müller vor dem Larvik-Match von einer diesjährigen tollen Champions-League-Saison sprach, kann man ihm uneingeschränkt Recht geben. Dies trifft auch auf die vergangene Spielzeit zweifelsfrei zu. Auch wenn in beiden Jahren jeweils nur ein Tor zum besseren Gesamtergebnis (Remis-Heimspiel Skopje 2014 und kürzlich Remis in Wolgograd oder die vermeidbare Heimniederlage gegen den russischen Final4-Teilnehmer) fehlte. Aber klar ist auch: Mit einer solchen schwachen Leistung, trotz Verletzungssorgen, sich in Larvik aus der Königsklasse zu verabschieden, wirft einen Schatten auf die sehr gute Gesamtleistung der Champions-League-Saison. Ohne Spieldisziplin, gewonnene Zweikämpfte und den jahrelang praktizierten Kampfgeist wird ein Team schnell zum Spielball des Gegners. Dies war heute völlig unnötig und entspricht auch nicht dem sportlichen Stellenwert des deutschen Meisters.
Mit 36:18 (17:9) besiegte Larvik HK im Viertelfinal-Rückspiel den Thüringer HC und unterstrich damit nachdrücklich seine Ambitionen auf den diesjährigen Titelgewinn. Die Gäste hielten nur knapp 20 Minuten mit, dann mussten sie die heute haushohe Überlegenheit der Norwegerinnen anerkennen. Die meisten Treffer für Larvik HK erzielte Nora Mörk (8), Franziska Mietzner traf für die Gäste sechs Mal.
In den ersten Minuten zeigte die taktische Maßnahme der Pressdeckung von Kerstin Wohlbold gegen Nora Mörk Wirkung. Der Thüringer HC konnte auf Augenhöhe bleiben, auch wenn die Gastgeberinnen, wie schon im Hinspiel, stets vorlegten. Schöne Fernwurftreffer von Franziska Mietzner und Katrin Engel sowie Tore von Linksaußen durch Meike Schmelzer brachten die Gäste stets wieder heran und nach 15 Minuten stand ein 7:6 an der Anzeigetafel. In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit überwog die Routine der Norwegerinnen – vor allem im Abwehrmittelblock gab es keinen Zentimeter Spielraum für Danick Snelder. Auf der Gegenseite war es für Marit Malm Frajford einfacher. Gleich mehrfach gelang es ihr, die THC-Abwehr zu Aktionen im Wurfkreis zu bewegen. Die fälligen Strafwürfe verwandelte Mörk nervenstark – nur einmal war die Torlatte im Weg. So mussten die Gäste Larvik bis zur 23. Minute auf 13:8 ziehen lassen. Im Angriff des Thüringer HC lief jetzt nichts mehr zusammen. Dreimal Passfehler an den Kreis, Fehlpässe auf Außen und Fehlwürfe durch Yuliia Snopova trugen ein weiteres dazu bei, dass Larvik seinen Vorsprung bis zur Pause clever bis auf 17:9 ausbauen konnte. Auch sechs schöne Treffer von Franziska Mietzner konnten nichts daran ändern, dass die Thüringerinnen nach 30 Minuten klar auf die Verliererstraße gerieten.
Larvik hatte schon vor dem Pausensignal Alma Hasanic ins Tor gebracht, die sich gleich mehrfach auszeichnen konnte. Herbert Müller griff zur taktischen Maßnahme des „7-gegen-6“ und versuchte damit noch einmal Boden gut zu machen. Doch dieses Vorhaben brachte keinen Erfolg. Nach 36 Minuten war der erste Zehn-Tore-Rückstand erreicht und beim Thüringer HC ging nichts mehr. Fehlwürfe und Ballverluste ließen den Gastgeber Tor um Tor davonziehen. Leichte Würfe, von Hasanic teilweise gefangen, und Ballverluste brachten einen Tempogegenstoß nach dem anderen. Dinah Eckerle im THC-Tor konnte einem nur noch leidtun. Nach 45 Minuten hatten die Norwegerinnen auf 31:11 erhöht – sie fanden sichtlich Spaß am heutigen Schützenfest und die Gesichter auf der THC-Wechselbank sprachen Bände. Herbert Müller beschwor seine Frauen „gefährlicher zu werden und endlich die Zweikämpfe zu gewinnen.“ Bei Larvik spielte die letzten 15 Minuten der „zweite Anzug“ und jetzt gab es noch einmal Erfolgserlebnisse für die Gäste. Durch drei Treffer von Lydia Jakubisova konnte das schlimmste denkbare Debakel eines mehr als 20-Tore-Rückstands abgewendet werden. Lydia Jakubisova trat in der letzten Minute noch einmal zum Siebenmeter an und scheiterte an Hasanic – dann wuchtete Nora Mörk einen direkten Freiwurf über das Tor und beendete damit die Partie für die gebeutelten Gäste, die mit 38 Prozent Wurfausbeute wohl das bitterste Ergebnis seit langem erzielt hatten. Ein schwacher Trost, dass es gegen einen möglichen Champions-League-Sieger passierte.
Für den Thüringer HC stehen zwei Wochen Spielpause an. Zeit, durchzuatmen, die Verletzungen auszukurieren und sich auf die kommenden nationalen Höhepunkte zu konzentrieren.
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